Ziegenstall & Futterwagen

Ziegen… Ja, wie kamen wir überhaupt auf die Idee, uns Ziegen auf den Hof zu holen…?

Der Plan war, in Zukunft so wenig Maschineneinsatz wie möglich auf dem Hof zu haben. Da sind doch Ziegen wunderbare Landschaftspfleger und Rasenmäher :) …oder?

Nachdem wir für unseren Hanomag AL 28 ReiseLKW, einen 2. LKW als Ersatzteillager gekauft haben, “schlachten” wir diesem seine Wohnkabine vom Rahmen, bauen den LKW Koffer für die Ziegen mit Etagenbetten aus und malen ihn innen natürlich bunt an…

  

Wir wissen, dass SOS Animal Bayern Tiere vermittelt, die aus schlechter Haltung kommen oder einfach nur dringend ein neues Zuhause suchen. Die Ziegen, die wir zu uns holen, wurden damals vom Veterinäramt beschlagnahmt und waren sehr scheu. Insbesondere Kindern gegenüber. Außerdem war auffällig, dass sie sehr ängstlich reagierten, wenn wir Stäbe, Stöcke oder ähnliches in der Hand hatten. Schnell fassten sie aber Vertrauen zu uns und wurden von uns gepeppelt, da einige von ihnen sogar sehr abgemagert waren. Wir freuen uns über diesen Familienzuwachs sehr! Ziegen sind doch einfach zu liebenswerte Wesen! …oder!?

 

Auch die Einzäunung für die Ziegen soll nicht nur nützlich, sondern auch schön sein, wie unsere Freundin Sibylle immer zu sagen pflegt! Nachdem wir schnell feststellen mussten, dass trotz Stromführung, dieser Schaf- und Ziegenweidezaun nicht für die Ziegenhörner geeignet ist, leisten wir uns, bzw. den Ziegen auch einen Staketenzaun und stecken die Pferdewinterweide auch noch großzügig für die Ziegen ab.

    

Ziemlich zeitgleich bauen wir auch noch einen Futterwagen, der sowohl von den Ziegen, als auch von den Pferden genutzt werden darf. Das ganze bedarf ein wenig Tüftelei, denn auch das ist ein Pilotprojekt und soll sich nach unseren speziellen Bedürfnissen richten. Vorraussetzung ist, dass wir ganze Rundballen laden können, die wir “kontrolliert” verfüttern. Die Ziegen kommen am Abend wieder auf Ihre “HeimatWeide”, nachdem wir sie auf verschiedene Flächen stellen, um diese offen zu halten.

Die Pferde stehen im Winter auf der angrenzenden Weide, wo am meisten zu gefüttert werden muss.

Mit viel Hirnschmalz plant Volker tagelang den Wagen. Wie könnte man es hinbekommen, dass die Ballen auf dem Holz rutschen. Geplant sind 3 Ballen. Diese müssen von hinten ganz nach vorne. 1 Ballen wiegt zwischen 250 und 290 Kilo. Wir bestellen beim Sanitärbedarf Eisenrohre in 20 mm Stärke. Diese werden am Boden entlang verlegt, so dass die Ballen darauf eine Führung haben.

      

Zunächst planen wir die Ballen liegend zu verfüttern. Dazu verlegt Volker die Führungsrohre im Halbkreis am Wagen entlang, was zeitgleich eine Raufe an den einzelnen Fütterungsstationen entstehen lässt.

  

Doch die Ziegen… da können wir, und bestimmt viele andere auch, ein Liedlein singen, das ist ein Volk…! Was ein Räuberpack! Zwingen sich durch die Stangen in den Wagen, um den Pferden das Futter zu mopsen und auszubüchsen… Wir machen die Stangen enger, was für den Moment zu helfen scheint…

  

Doch auch das ist keine Lösung, die Kleinen zwingen sich durch, bleiben hängen. Eine neue Lösung muss her! Volker grübelt wieder und wir kommen gemeinsam auf die Idee, die Stangen hochkant zu montieren, damit nur noch der Kopf, aber nicht mehr die ganze Ziege durch kommt… Das gleich für die Pferde, allerdings halten wir diesen Abstand etwas größer.

Doch auch hier bringen uns die Ziegen und auch die Rundballen zum verzweifeln. Das Heu fällt nicht wie geplant auseinander, wir müssen mehrmals täglich das Heu lockern. Und wieder zwingen sich die Kleinen durch, sobald das Heu an der Raufe weg gefressen wurde. Die Kleinen freuen sich des Lebens, wenn sie im Futterwagen fangen spielen können (und uns das ganze Heu versauen). Dann, wenn man aber wieder zur Mama will, ist das Geschrei ganz groß. Mit vollem Bauch, ist´s zurück sehr schwer!

Und wieder zeichnet und grübelt Volker was das Zeug hält und hat eine echt tolle Idee! Stangen bei den Ziegen raus, bei den Pferden bleibt´s dieses mal so, Rundballen werden hochkant in den Wagen geladen, so fällt das Heu auch besser nach.

Die Idee ist, dass sie mit dem Kopf oben durch kommen und mit dem Hals in der Führungsrinne nach unten kommen, um auch das Heu vom Boden mampfen zu können. Doch auch hier ist die Ziege wieder sehr trickreich und fuselt sich mit den Beinchen durch. Kann man gar nicht glauben… ist aber so!

Also montieren wir wieder quer eine Holzlatte hin, damit sie mit den Beinen nicht mehr durchkommen.

 

Dieses mal scheint es doch tatsächlich und eeeendlich zu funktionieren!

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