Anbau und Anzucht zur Selbstversorgung Teil 1

Posted by on Jun 30, 2013 in PermaGarten | Leave a comment

Frühjahr 2013

es ist das erste Jahr, indem wir einigermaßen Zeit haben, unser Projekt zu beginnen.

Die Anzucht starten wir im Februar im Haus. KEINE Geduld spielt hier eine große Rolle. Auch wenn alle erfahrenen Gärtner davon abraten, halten wir es nicht länger aus. Wir wollen das Grün wachsen sehen und zwar jetzt! :) Natürlich, wie soll es auch anders sein,  spargelt uns die erste Anzucht was das Zeug hält. Macht nix, also nochmals von vorn.

Diesmal klappt es und die Anzucht zieht im März in das Gewächshaus um, als sich dort Temperaturen über 8 Grad einfinden. Alles wächst und gedeiht, es ist eine wahre Pracht! Angeregt dessen, lasse ich mich (Tanja) dazu verleiten schon etliches anzusäen. Doch immer, wenn ich nachsehe, fehlen ein paar Samen in den Erdtöpfen. Jemand buddelt sie wieder aus!! Schnecken? Ne, keine Schleimspur weit und breit.

Gut, dann halt Klappe die 3. Ich besorge uns wieder die guten und teuren BioSamen und nochmal von vorn…. Nächster Morgen, wieder alles weg! Wir haben eine Maus im Gewächshaus, soviel steht schon mal fest – sie bevorzugt den Kürbis!

Wir stellen eine Lebendfalle auf und siehe da! Die Maus – sooo süß – schaut mich mit Knopfaugen an. Wir lassen sie vor dem Haus in die Freiheit und sind guter Dinge. War bestimmt nur die Tür mal offen gestanden.

Neue Anzucht, nächster Morgen, wieder ist alles weg. Ich war klug *räusper* und hab nur mal 3 Samen in die Erde… Also gut, Falle wieder aufgestellt, bestimmt noch eine Maus im Haus.

Nächster Morgen, wieder die Maus in der Falle, sie darf wieder in die Freiheit. Das Spiel geht dann noch eine ganze Weile so. Die Beete haben mittlerweile Gänge, vielleicht hat sie sich ja unter der Mauer von außen durchgegraben. Also leere ich alle Beete! Lege Streckmetall unten rein und mache bei der Gelegenheit die  Erde frisch (mit EM & Co). Und säe frohen Mutes wieder aus…

Nächster Morgen, wieder ist der Kürbis weg! Ja gibt es das denn? Falle wieder aufgestellt und wieder mit Erfolg. Ich setze sie vor die Tür und da schau einer an, sie rennt nicht weg, sondern sie rennt zurück zur Tür. Dort zwischen Tür und der Mauer ist ein Loch, klitzeklein. Zack, isse drin!

Na gut, Falle wieder aufgestellt. Volker mörtelt das Loch dicht.

Nächster Morgen, Maus ist drin. Das Spiel spiele ich noch 1 Tag mit noch einer Maus, dann ist Ruhe – keine Maus mehr!

Es kann also endlich losgehen :)

Neue Kürbissamen kaufen und auf wieder auf ein Neues. Und siehe da, es spitzelt schon aus der Erde – welch Freude!

Doch zu früh gefreut! Nächster Tag, eine unserer Katzen witscht mit rein, springt hoch, Anzucht am Boden – AAAAAAAAAAHHH!

Tief durchatmen, naaaa gut, also dann halt nochmal *gähn*

Ihr braucht auch nicht zu meinen, dass das jetzt alles war! Was die Katze kann, können wir schon lange! Gerade als wir den Schock verdaut haben, rempeln wir gemeinsam gegen die Anzucht, platsch, alles am Boden. MurphisLaw schlägt zu. Alles fällt auf den Kopf und ist kaputt…

Egal, die Geduld wird hiermit wahrlich geübt! Wir holen uns halt nochmals Samen – is doch eh schon egal *OM*

Und ENDLICH! Der Kürbis sieht gut aus und wächst und gedeiht, grad zu schön isser! Er darf auf unseren Hügel, der mal Erde werden soll > Back to Eden Teil I

Da macht er uns genau 1 Woche eine Freude beim verliebt begutäugeln, dafür das dann ganze 7 Tage lang. Doch dann, …dann kamen die Schnecken! Mehr sag ich jetzt dazu nicht… @’#!!

So, und wer jetzt bis hier her durch gehalten hat, soll mit Bildern belohnt werden :)

März 2013

  

April 2013

    

Mai 2013

jetzt darf so einiges schon in´s Freie. Auch hier mache ich vor den Eisheiligen schon den Versuch. Bohnen, Kohl und sogar einige Tomaten, denn die haben wir jetzt en masse, diese überlasse ich jetzt mal dem Wetter – ich will´s wissen!

Juni 2013

Feldversuche sind wichtig ;) Denn hiermit konnten wir feststellen, dass sich Tomaten echt wacker halten. Kälte, Regen und Wind konnten sie sehr gut ab. Tragen nun genauso Fruchtansätze! Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen, dass ich keine Billigsamen oder F1 Hybriden kaufe! Ich sammele Samen von gekauften Biofrüchten und -gemüse, die ich als sehr schmackhaft und erhaltenswert finde oder kaufe Samen von Erhaltersorten. Bei den Tomaten sind sogar einige Italienentomaten dabei gewesen, die ich letztes Jahr noch vom Markt für uns gekauft hatte. Also sind diese eigentlich ein anderes Klima gewohnt. Doch auch hier bin ich sehr überrascht!

Die Tomaten an der Hauswand Süd. Regen, und windgeschützt.

Anzucht im März. Anfang Juli in ein kurz abgelagertes Mist/Erdgemisch gepflanzt. Ausgegeizt. Sie kümmern vor sich hin.

Letztes Jahr hatten wir guten Ertrag an dieser Wand mit nicht ausgegeizten Tomaten. Im Herbst haben wir die Töpfe in´s Gewächshaus (Warmhaus) gebracht, so konnten wir noch Ende Dezember bis Anfang Januar Tomaten ernten! Wäre nicht der Kälteeinbruch gekommen (Mistheizung fiel im Gewächshaus aus) würden diese Pflanzen immer noch leben!

 

Im MiniBauernGarten vor dem Gewächshaus habe ich die Tomaten der langen Kälteperiode, Schnee, Frost, dem Regen und auch heftigem Wind ausgesetzt. Sie haben Südseite, aber bekommen den vollen Ostwind ab, der bei uns “noch” mit Düseneffekt durchpfeift.

Anzucht im März, ausgepflanzt Anfang/Mitte April. Die ersten Triebe ausgegeizt, danach nicht mehr. Auch keine welken Blätter entfernt, nur eine kleine Gabe frischen Mist beim einpflanzen dazu gegeben, dann sich selbst überlassen…

          

 

Im Versuchsfeld 2 sind die Tomaten etwas windgeschützter, haben zeitweise sogar Schatten von den Obstbäumen. Anzucht im April, ausgepflanzt im Juli. Versuchsfeld wurde im Mai angelegt. (Pappe auf Wiese, abgelagerter 2 Jahre alter Mist darauf ausgebracht, mit 10 cm abgelagerten Rindenmulch abgedeckt). Keinen frischen Mist dazu gegeben. Nicht ausgegeizt. Diese blühen jetzt auch schon.

     

 

Im Versuchsfeld 3 sind die letzten Tomaten. Anzucht Ende April, ausgepflanzt Ende Juli. Volle Sonne, leicht windgeschützt. Nicht ausgegeizt. Beet wurde 2 Tage zuvor ohne Pappe angelegt. Nur abgelagerter Mist und abgelagerter Rindenmulch darüber. Gras drückt von unten schon durch, was bei den anderen Beeten nicht der Fall ist. Kein Problem, lässt sich ja gut beheben (siehe auch >Back to Eden Teil 2)

 

 

 

Und dann wäre da noch das Gewächshaus, hier sind alle überlebende des Sturzes geblieben, die ich nicht mehr zuordnen konnte. Anzucht März. Nicht ausgegeizt. In ein Hochbeet im Gewächshaus Anfang April gepflanzt. Beet wurde 2 Wochen zuvor mit frischem Mist (ca. 10 cm dicke Schicht) verdichtet und dann mit Anzuchterde aufgefüllt (ca. 30 cm dicke Schicht). Zu Beginn wurden die oberen Triebe etwas gelb. Ich befürchtete, dass der Mist zu frisch ist und den Wurzeln zu scharf ist. 1 Woche später war aber alles wieder gut. Heute tragen sie schon große Tomaten und sind an die 2 Meter hohe Pflanzen. Wir müssen ihnen  die Tage Stützhilfen bauen. Wir haben da schon eine Idee ;)

     

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